
Türbänder, auch Türangeln oder auch Scharniere genannt, verbinden die Tür mit der Zarge oder dem Blendrahmen und ermöglichen ihre Drehbewegung. In der Regel werden Einbohrbänder eingesetzt, die sich ab den 1950er Jahren gegenüber den bis dahin üblichen Bändern mit Einstemm-, Einfräs- oder Aufschraublappen durchgesetzt haben. Der Ersatz der Einstemm-Fitschenlappen durch runde Zapfen zum Einbohren war eine geradezu revolutionierende Entwicklung. Sie lassen sich hervorragend industriell verarbeiten und ermöglichen einen rationelleren Einbau der Tür.
Zwei- und dreiteilige Einbohrbänder werden für Wohnraumtüren und für genormte Zimmertüren in vielen Varianten, z.B. steigend (die Tür wird beim Öffnen angehoben), hergestellt. Besonders umfangreich sind die Varianten für Objekttüren, da die Rahmenprofilierung, das Material, die Tragfähigkeit sowie die Beanspruchungen für jede Tür nahezu maßgefertigte Bänder erfordern. Für die unterschiedlichen Türprofilausbildungen werden entsprechend geformte und bemessene Bandteile entwickelt und hergestellt. In den letzten Jahren haben sogenannte verdeckt liegende Türbänder stark an Bedeutung gewonnen. In Verbindung mit stumpf einschlagenden Türen sind hier die Bänder bei geschlossener Türe nicht sichtbar.
Alle Bänder bestehen – unabhängig von der jeweiligen Gestaltung – im Prinzip aus drei Bauelementen: dem am Rahmen oder der Zarge befestigten Bandunterteil, dem am Flügel befestigten Bandoberteil sowie dem Dorn, der die Drehachse bildet. Im Einzelnen werden Bänder nach der Gestalt unterschieden in:
- Aufschraubbänder
- Kreuzbänder
- Fitschenbänder
- Einbohrzapfenbänder
- Einstemmbänder
- Konstruktionsbänder
- Anschweißbänder
- Zapfenbänder mit Traghebel
- verdeckt liegende Türbänder
Türbänder sind großen axialen und radialen Lagerbelastungen ausgesetzt. Die Bandlappen müssen zusätzlich dynamische Kräfte aufnehmen, die durch Stöße oder missbräuchlichen Umgang des Flügels auftreten. Die Bandaufnahmen sind den unterschiedlichen Werkstoffen einer Türzarge angepasst. Bei Holzzargen sind sie eingeschraubt oder eingelassen, bei Stahlzargen angeschweißt. Üblich sind dreidimensional verstellbare Bandaufnahmen, mit denen sich die Flügel nach dem Einbau justieren lassen. An aufwendiger gestalteten Bändern lassen sich auch Gängigkeit, Anpressdruck und „Luft“ einstellen. Das Verstellen und Justieren in möglichst allen Richtungen ist eine nahezu unentbehrliche Einrichtung an Türbändern, mit der Türen auch nach Jahren härtester Belastung wieder gangbar und leicht bedienbar gemacht werden können.